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Montag, Oktober 26, 2015

Der Stürmer ... Rückkehr auf Facebook?

Quelle Grafik: michael-kraus.info


Ich darf aus dieser Arbeit über die Zeitung "Der Stürmer" aus der NS-Zeit zitieren:

https://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/fileadmin/Redaktion/Institute/Sozialwissenschaften/Soziologie/Dokumente/Reuband/Stuermer.pdf

Die Wochenzeitung „Der Stürmer“ gilt als das bedeutsamste antisemitische Publikationsorgan des Dritten Reiches.
(...)
Im Gegensatz zu den anderen Blättern handelte „Der Stürmer“ fast ausschließlich nur von einem Thema: den Juden. Die Losung „Die Juden sind schuld“ gehörte zum festen Layout des Titelblatts und erinnerte jeden Leser daran, welchem Themenbereich man die höchste Priorität einräumte.
(...)
Die Art der Aufmachung, insbesondere die Vermischung der Themen von „sex and crime“, kombiniert mit Fotos oder Zeichnungen, verliehen dem „Stürmer“ den Charakter eines reißerischen Boulevardblatts.
(...) wurde mit jedem Bericht auch ein antisemitischer Inhalt vermittelt. Und dies mag, bewusst oder unterbewusst, unterschwellig das Denken der Leser mitbeeinflusst haben. Mag mancher Leser manchen Darstellungen gegenüber auch eine gewisse Skepsis aufgebracht haben, so suggerierten die Berichte doch stets auch einen Realitätscharakter. Die Tatsache, dass ein großer Teil der aktuellen Berichterstattung über Einzelpersonen, besonders Juden, auf Leserbriefe zurückging (...) mag maßgeblich mit zu diesem Eindruck beigetragen haben.

Die Arbeit beschäftigt sich unter anderem mit der Untersuchung, wie die Personen, die damals den Stürmer lasen, die Lektüre bewerteten:

(...) Die positiven Reaktionen reichen von der uneingeschränkten Akzeptanz bis hin zu partiellen Übernahme der Aussagen. „Damals warteten wir immer auf die neuste Nummer“, meinte ein junger Befragter. „Das war sehr lehrreich immer“. „Ja“, äußerte sich ein anderer, „mit wachsender Begeisterung“ habe er ihn gelesen. „Wenn auch manches übertrieben war, ein Körnchen Wahrheit stand doch darin“. Und ein weiterer gab zu bedenken: „Und es war doch nicht alles gelogen“.

Auf die weiteren (interessanten) Punkte der Arbeit möchte ich hier nicht weiter eingehen.

Ich finde es nur interessant, wie viele Facebook-Seiten es sich aktuell zur Aufgabe machen, das Erbe dieses niederträchtigen Schmierblattes anzutreten, und zwar mit exakt denselben Mitteln: Verbreiten angeblich "wahrer Tatsachenberichte", diffamieren Andersdenkender und komplettes, krampfhaftes Konzentrieren auf eine Zielgruppe, nämlich die der "Asylanten", die wie die Juden damals ebenfalls an allen Übeln dieser Welt schuld sind.
Im Gegensatz zum Stürmer, der ein halboffizielles Blatt der regierenden NSDAP war, agieren die unzähligen Hetzseiten auf Facebook scheinbar ohne Auftrag, ja sie hetzen sogar gegen die aktuelle Regierung, die (aus welchen unerfindlichen, pardon, durchaus erfindlichen Gründen auch immer) ein Interesse daran zu haben scheint, Flüchtlinge zu importieren, sie mit Geschenken zu überhäufen und ihnen rechtliche Immunität einzuräumen.

Als Kind und Jugendlicher habe ich mich mit Blick auf diese groteske Zeitschrift aus der Nazizeit immer kopfschüttelnd gefragt, wie die Leute damals diesen himmelschreienden Unsinn nur glauben konnten.
Heute frage ich es mich wieder.

Montag, Oktober 19, 2015

Ach, Ämazon.

Von: Kundenservice Ämazon
An: Christian Meier

Betreff: Ihre Bestellung bei Ämazon

Guten Tag Herr Meier,

leider muss ich Ihnen mitteilen, dass Ihre Bestellung:

1 Flüchtlings-Potpourri (1 Syrer, 1 Afrikaner, 1 Wirtschaftsflüchtling aus sicherem Herkunftsland)

aufgrund neuer staatlicher Importregelungen leider nicht mehr für Ihr Bundesland verfügbar ist.

Wir werden umgehen eine Ersatzlieferung mit einem identischen* Artikel vornehmen.

Konnte ich Ihr Problem lösen? 
JA      NEIN      VIELLEICHT

Haben Sie weitere Fragen oder Probleme, helfen wir Ihnen hier gerne weiter: http://www.aemazon.de/kontakt

Freundliche Grüße
Wulfgar Südmann


Christian Meier: Auch das noch.

Donnerstag, Oktober 15, 2015

Das Ei (zwei)

Fünfzehnter Oktober

Wertes Tagebuch,

hier sitz ich nun,
ich armer Tor,
Das Ei, das kommt mir
komisch vor.



Ei: Servus.

Mein Verdacht hat sich gerade deutlich erhärtet.

Ei: Falls du dich wunderst, warum ich ...



*TOKKK*



Ei: Aaah! Oh mein Gott, was tust ...

*TOKKK*



Hm. Doch kein Lautsprecher. Ich hätte schwören können, dass da ein Lautsprecher in dem Ei ist. Schließlich hab ich doch eine Stimme gehört.

Moment. Ich höre andauernd Stimmen. Hatte ich grad vergessen. Ts. Wie doof von mir.

Aber was ist das? Ein Behältnis? Vielleicht doch ein Lautsprecher? So ein Bluetooth-Ei, mit dem man nicht nur Musik machen kann, sondern ... auch ... Ne, eigentlich nur Musik. Stimmt schon.



Kein Bluetooth. Ein Yellowcontainer. Und da drin war ... ein ...

Mir wird so ... schummrig ... schwindlig ... Hier ist eindeutig ... Voodoo ... am ...



Christian Meier: WAS IST MIT MIR PASSIERT! Warum sehe ich meinen wunderschönen Körper plötzlich von draußen? Warum habe ich keine Arme? Warum befinde ich mich in dieser ... dieser ... Voodoopuppe?

Tagebuch: Saublöd gelaufen.

Christian: Schon.

Mittwoch, Oktober 14, 2015

Das Tagebuch

Vierzehnter Oktober

Wertes Tagebuch,

der Herbst naht.

Also streng genommen haben wir schon seit 21 Tagen Herbst, aber du weißt schon.

Heute ist nichts Besonderes passiert. Habe die Stimmen wieder gehört, aber der Arzt hat gesagt, daran soll ich mich gewöhnen. Sie haben mir ein Rezept für Falafel verraten, das sich sehr spannend anhört. Muss ich mal probieren. Ihr Pfannkuchen war zumindest hervorragend.

Eins der Eier, die ich dafür gekauft hatte, ist komisch.


Habe im Internet bereits nach "Dicke Eier" gesucht, aber die Ergebnisse waren ... nicht sehr hilfreich.

Mal abwarten.

Morgen kaufe ich die Sachen für das Falafelrezept.

Außerdem habe ich der Regierung angeboten, Flüchtlinge aufzunehmen.

Das war's für heute.

Mit herzhaften Grüßen,

Ich.