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Dienstag, Dezember 03, 2013

Tag 3


Da sitzt man dann also, mit einem der "traditionellen" Vorweihnachtsgetränke (Glühwein, Bowle, Jägertee ... Eigentlich egal, solang genug "Schuss" drin ist, um die weihnachtliche Gemütlichkeit heraufzubeschwören, die einen vergessen macht, wie sinnlos das alles eigentlich ist), und so einfach schafft man es dreieinhalb Wochen im Jahr so zu tun, als könnte man sich tatsächlich noch auf etwas freuen.



Trink, Weihnachtsfreund, trink. Trink, so viel du kannst. Trink, bis du wieder auf dem geistigen Stand eines Kindes bist. Dann ergibt alles wieder einen Sinn, nicht wahr? "Wie früher."



Wenn man einem Außerirdischen Weihnachten beschreiben wollte, würden einige wenige Schlagworte reichen. Alkohol. Sinnlose Geschenke. Aufgesetzte Fröhlichkeit. Fettmacher aus dem Ofen. Und natürlich die Selbstmorde. Weil hin und wieder ja doch jemand diesen an und für sich grotesk stupiden Mummenschanz durchschaut.



Aber du hast ja noch deinen Adventskalender, nicht wahr? "Wie früher". Mit der Ausnahme, dass das Ding früher eine Mark gekostet hat und der Preis noch nicht sinnlos durch "qualitativ hochwertige" Produkte aufgebläht war. "Man gönnt sich ja sonst nichts" und so weiter.
Oh, so hoch oben. Zu schade, dass du da nicht rankommst.



Und falls doch, was soll's schon? Meinst du wirklich, du findest da drin etwas, was diesen ganzen Mist auch nur ansatzweise sinnvoll erscheinen lässt? Einen Funken Verstand, oder auch nur einen Hauch von Hoffnung zurückbringt in diesen institutionalisierten, kollektiven Akt der Verzweiflung?


Ein Hund. Als Weihnachtsgeschenk. Wie passend. 
"Da, kleiner Amy/Justin/Robbie/Bruno, für dich nur das Beste! Hundeleckereien für vierzig Euro das Kilo und dazu original Hundespielzeug von Harald Glöööckler, und wenn du dich dann in einem halben Jahr so fettgefressen hast, dass du dich kaum mehr bewegen kannst, lassen wir dich einschläfern und holen uns einen neuen, gaanz süßen Kleinen!"




Außerdem mag dich das Vieh gar nicht. Es unterwirft sich dir lediglich, weil es selber kein Harz IV beziehen kann und deswegen auf das Futter aus deiner Hand angewiesen ist.



Oh, wie drollig. Wie aus dem Bilderbuch ... "Herr und Hund, vollgestopft und zufrieden vor einem brennenden Zwergenhauseingang."
Direkt aus dem faschistischen "So hat Weihnachten auszusehen"-Standardwerk. Bravo. Bravissimo.


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