Banner

Banner

Donnerstag, Februar 11, 2010

Alex Bell, Jasmyn



AB: "Hallo, mein Name ist Alex Bell. Ich bin eine schicke 23-jährige Engländerin und wäre gern Neil Gaiman."
CM: "Angenehm, mein Name ist Christian Meier. Ich bin ein gebrauchter mittelalter Niederbayer und wäre auch gern Neil Gaiman."
AB: "Ich bin schon weit rumgekommen. München, Schloss Neuschwanstein, Paris und das Eishotel in Schweden mag ich sehr."
CM: "Naja, weit rumgekommen bin ich nicht wirklich. Aber ich mag Landshut."
AB: "Und weil ich diese Orte so sehr mag und Neil Gaiman auch schreibe ich über diese Orte, wie Neil Gaiman es machen würde: Halbrealistisch, quasi die Realität einen guten Ruck Richtung Fantastik verschoben."
CM: "Jo, geht mir auch so. Ich bin bei meinem Buch schon auf Seite vier."
AB: "Mein viertes Buch wird nächstes Jahr veröffentlicht."
CM: "Toll."

Memo an selbst: Die unbedingten Empfehlungen von http://fantasybookcritic.blogspot.com/ nicht mehr für bare Münze nehmen.

Frau Bell versucht in ihrem Zweitlingswerk wie bereits erwähnt in die Fußstapfen von Neil Gaiman zu treten ... leider in die des harmlosen "Graveyard Book"-Gaiman, nicht in die des vintage Sandman-Gaiman. Man muss ihr zugute halten, dass sie darauf verzichtet, den Schreibstil von Gaiman zu kopieren; leider versäumt sie es, stattdessen einen eigenen zu entwickeln. Und so plätschert "Yasmin" im äußerst unspektakulären HHH-Stil (Hauptsatz-Hauptsatz-Hauptsatz) vor sich hin, ohne den Leser unnötig mit Fremdwörtern oder komplizierten Formulierungen zu fordern. Allgemein bleibt das Buch betont leserfreundlich, damit auch Oma und Jacqueline beim Lesen nicht über ihre Augen stolpern. Das Ergebnis: Ein nettes Buch. Nur: Wer braucht ein nettes Buch? Zumal die Fantasy-Komponenten, die Gaiman kunstfertig mit pointierten Pinselstrichen einsetzt, bei Alex Bell mit der groben Kelle draufgeklatscht wirken.

Das Buch hat keine großen Fehler, aber leider auch überhaupt nichts, für das ich es anspruchsvollen Lesern empfehlen würde.

Oder wie es Fantasy Book Critic so schön schreibt: "The writing style is absolutely great making the book a pleasure to read and a page turner end to end that I could not put down, while the descriptions of the various novel locations are excellent."

Naja, die Anforderungen an Bücher sind halt nunmal durchaus verschieden.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi, ich bin eine 33jährige Internetnomadin ohne jegliche schriftstellerische Ambitionen und wäre auch gern Neil Gaiman. (und das nicht nur, weil ich dann Amanda Palmer heiraten könnte).
Danke für die Buchkritik!