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Mittwoch, Juni 18, 2008

Sterben: Eine tiefgründige Betrachtung

Letztens, schwer bepackt mit zwei Tüten und einem Kasten Cola, ist es mir wie ein Pflasterstein durchs Kirchenfenster gekommen:

Sterben, und da machen wir uns mal nix vor, ist scheiß peinlich.

Mal im Ernst. Gibt es wirklich einen Moment, wo man einigermaßen würdevoll aus dem Leben scheiden kann? Was passiert, wenn mich beim Einkäufe in den dritten Stock schleppen der Schlag trifft? Ein Mordsgepolter, die Nachbarn schaun blöd, und monatelang redet die ganze Straße drüber. Und am Fuß der Treppe ich mit verrenkten Gliedmaßen und einem mörderblöden Geschau.

Wo kann man denn heutzutage noch mit der angemessenen Würde den Löffel abgeben? Bei nem Konzert im Moshpit? Würde ne Endlosschleife geben weil einem die Umstehenden ständig wieder auf die Beine helfen würden. Beim Sex? Jesus, da kann man dann nur hoffen dass es beim angetrauten Partner war, sonst wird das ohnehin schon peinliche Happening zu nem SuperGAU. Beim Essen? Mit dem Gesicht voran ab ins Schnitzel-Jenseits?
Und es muss ja nicht einmal so eine extravagante Situation sein... einfach nur beim Rumlaufen umkippen ist doch auch schon bescheuert genug. Und bitte nicht beim Autofahren, ich kann mir die Kommentare schon vorstellen.

Irgendwie vergeht einem da die Vorfreude aufs Sterben so richtig. Denn fatalerweise (hrhr) kann man, im Gegensatz zu den meisten anderen peinlichen Sachen, im Anschluss nicht mal mehr mit den Leuten drüber lachen; so mancher Faux Pas ist ja durch die nötige Coolness in der Reaktion noch zu nem Meisterwerk geworden.
Was also tun? Dem ganzen Leiden gleich ein Ende setzen? Bringt doch auch nix, und besonders Selbstmörder sind ja dafür berüchtigt, nach dem Abtreten ne ganz und gar dämliche Grimasse zu ziehen.
Dann lieber nicht sterben. Ja, das wäre das Beste. Wer macht mit?

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