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Donnerstag, März 27, 2008

J. Eugenides: Middlesex

Der gute Herr Eugenides, was konnte man über ihn und sein neues Buch nicht alles hören!

Mal schaun: Pulitzerpreis? Gerne. Eine Geschichte, die sich über mehrere Generationen einer Familie hinzieht? Immer doch. Spielt größtenteils im Amerika der 30er bis 70er Jahre? Her damit!
Wie... es geht um einen Hermaphroditen? Einen Zwitter? Öh.

Aber irgendwann bin ich dann doch mal um das Thema rumgekommen, und siehe da, es hat sich gelohnt. Eugenides ist vom Schreibstil her eng an Irving in seiner groß angelegten, mitunter abschweifenden Erzählweise und seinen verqueren Charakteren (die einem anders als die von Irving jedoch nie so sehr ans Herz wachsen; wohl auch, weil er sie zum einen nicht so liebevoll ausarbeitet und er zum anderen kein so grausames Spiel mit ihnen treibt); nennt man mittlerweile ja offenbar den "amerikanischen Stil". Mir soll's recht sein, solange der Mann sein Handwerk beherrscht, und das tut er.

So bleibt eine Erzählung, bei der die Zweigeschlechtlichkeit des Hauptdarstellers primär mehr auf metaphysischer als auf körperlicher Ebene eine Rolle spielt (nein, der Satz ist nirgends abgeschrieben, ich wollte so nen selbstverliebten Blödsatz auch mal selber bauen), wodurch eventuell anfangs befürchtete "Ekelhaftigkeiten" komplett außen vor bleiben.

Empfehlenswert, aber nicht unbedingt absolut umwerfend. 8 von 10 Punkte.

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