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Samstag, November 17, 2007

Superman Returns

Himmel Arsch, was kann ich mich über solche Filme aufregen. Mordsmäßige Posen umgeben von Special Effects zum Säue füttern gepaart mit unabgebrachtem Größenwahn und absoluter Ideenlosigkeit.
Und das alles in HD. Grandios.
Die mit Abstand schlechteste der modernen Comic-Neuauflagen. Und das beinhaltet X-Men.

3 von 10 Punkte.

Donnerstag, November 08, 2007

WG-PARTY!

Die jugendfreien Bilder der letzten WG-Frauke-Geburtstags-Party (die leider relativ unspektakulär sind) findet Ihr im StudiVZ. Die sind's echt nicht wert, hier hochgeladen zu werden.

Aber wer weiß, vielleicht rückt ja noch jemand der anderen bei der Party Anwesenden mit Bildern raus.

jäähyväiset

Auf vielfachen Wunsch (OK, eigentlich nur eine Person, aber trotzdem) hier meine allererste Kurzgeschichte. Anlass war ein Wettbewerb der weiterführenden Schulen Münchens mit dem Thema "Zunkunft". Entstanden laut Fußnote "am 27.12.99 mit musikalischer Untermalung von The 69 Eyes".



jäähyväiset

"Deine neue Wohnung gefällt mir, Junge."

Nur eine weitere Lüge an einem weiteren Tag. Ich habe meinen Sohn schon so oft belogen, dass dieses eine Mal auch nichts mehr ausmachen dürfte. Doch heute, bei unserem letzten Treffen, hätte es doch irgendwie auch ohne Lügen gehen müssen. Andererseits ist der Mensch aber auch ein Gewohnheitstier, nicht wahr? Ich verfluche mich innerlich als dummen, alten Mann und setze ein freundliches Lächeln auf.

"Freut mich, dass sie dir gefällt, Dad. Limone 8 ist einfach DIE Modefarbe schlechthin dieses Quartal. Aber sag schon, warum wolltest du mich unbedingt treffen? Ich weiß, ich weiß, Ihr alten Leute mögt keine Coms, aber du müsstest genauso wissen, dass meine Generation keinen großen Wert auf diese...diese 'persönlichen Gespräche' legt. Aber weil du es bist, und weil du bald deinen 195. Geburtstag feierst...Ach ja, diese Reise, die du dir gewünscht hast; muss es denn unbedingt Finnland sein? Die Leute könnten auf falsche Gedanken kommen."

Finnland. Landläufig bekannt als der Ort, an den alte Leute gehen, um nicht mehr zurückzukommen. Karge Landschaften, frostiges Wetter, und vor allem: Stille. Das einzige, was diese gottgegebene Stille gelegentlich durchbricht, ist der trockene Knall einer Schrotflinte; ein Geräusch des Abschieds in einem Land des Abschieds.
"Natürlich nicht. Ich habe mein Ticket nach Bangladesh sogar schon in der Tasche. Ich fliege heute Nachmittag los."

"Dann ist ja alles gut; es ist nur, die Leute, du weißt ja. Bangladesh ist ja auch schön um diese Jahreszeit; nicht, dass ich schon mal da gewesen wïäre, aber ich war bei einer hervorragenden virtuellen Tour dabei. Spart Zeit, und außerdem erspart es einem die unangenehmen Dinge. An- und Abreise, Gerüche, du weißt schon..."

Mein Sohn. Ein typischer '68er eben. Nun, 2068. Die sogenannte 'Generation XXL'. Erst glücklich, wenn sich ein Computer zwischen ihnen und der Welt befindet. Die Generation, die innerhalb von 25 Jahren die damalige Welt der Wissenschaft auf den Kopf gestellt, um ihre eigene Achse gewirbelt und dann zum Sondermüll gegeben hat.
"Vielleicht gibt es auch Menschen, die ihre Reise komplett haben wollen, real, verstehst du, mit allen Widrigkeiten. Und außerdem graust es mir davor, mein Gehirn an einen Computer anzuschließen. Aber das kannst du ja wohl nicht verstehen."

"Nein, das kann ich wirklich nicht. Du solltest aufhören, dich gegen den Fortschritt zu stemmen. Ihr rückständigen Technophobiker macht mich noch ganz krank!"

Nicht sehr wahrscheinlich. Und sollte es doch irgendeinem gewieften Erreger gelingen, sein gestähltes Immunsystem zu durchbrechen, so würde er durch eine sofortige Ausschüttung von Antikörpern in Sekundenschnelle ausgelöscht werden. Schöne, neue Welt!

"Du nennst es Technophobie, ich nenne es gesundes Misstrauen. Was war denn los am 1.Januar 2001? Als die gesammelte Expertenriege sich bereits selbstzufrieden zurückgelehnt hat, sicher, die Bedrohung der Doppelnull abgewandt zu haben?"

"Ach, du reitest schon wieder auf der Vergangenheit herum. Und außerdem hat die Menschheit es überstanden, nicht wahr? Weißt du, was? Du bist einfach nur sauer, weil du vor 20 Jahren deinen Job an einen Computer, wie du sie so drollig nennst, verloren hast. Deinen unnötigen, langweiligen Job! Seitdem hast du sowieso ein viel schöneres Leben gefïührt; auf meine Kosten, wie ich wohl erwähnen darf."

Mein Job. 2147 wurde 'Prometeus V1.0' in Betrieb genommen, und 2150 habe ich an 'Prometeus V1.48' meinen Job verloren. Es mag vielleicht wirklich unnötig gewesen sein, dass der Vater des Leiters des Konzerns AntiKronos im Alter von 175 Jahren noch arbeitet; nicht wegen des Alters, das wirklich nicht, aber ich hätte es einfach nicht mehr nötig gehabt. Aber ich habe meinen Beruf geliebt! Und keiner von uns Übersetzern hätte damals gedacht, dass eine Maschine unsere Aufgabe besser, schneller und billiger erledigen könnte... Aber nicht nur uns Übersetzer hat es erwischt: Wer lässt heutzutage noch einen menschlichen Chirurgen an seine Haut? Roboter zittern nicht. Profisportler? Computersimulationen werden nicht müde. Lehrer? Computer irren sich nicht. Und so weiter.

Seit ungefähr 15 Jahren leite ich jetzt schon eine Tochtergesellschaft von AntiKronos, LiteraInc. Meine Firma, die mir mein Sohn aus Steuergründen überschrieben hat, entwickelt LiteraComs, Wundermaschinen, die über 15.000 der wertvollsten Schriftsteller aller Zeiten gespeichert und verinnerlicht haben, von Plato über Welsh, von D.C. Schaller über Goethe und wie sie alle heißen...Man muss nur noch vier oder fünf Themen eingeben, wie zum Beispiel 'Liebe, Trauer, Emus, schlechtes Wetter', und nach einer kurzen Bearbeitungszeit erhält man eine Geschichte, wie sie die 15.000 in Kooperation nicht besser hinbekommen hätten; in diesem Fall eine traurige Liebesgeschichte im verregneten NeuLondon (was mit AltLondon passiert ist? Das war doch wohl abzusehen, oder?), in die auf höchst grandiose Weise ein paar Emus eingestrickt werden. Ich persönlich hasse diese Kästen.

"Auf deine Kosten? Immerhin bin ich eines der Aushängeschilder eurer Wunderdroge! 'Ich bin 195 Jahre alt, aber ich fühle mich fit wie an meinem 18. Geburtstag!' Hah!"

"Ist es vielleicht nicht so? Ich kann dir sogar nachweisen, dass das so ist! Dein Körper ist auf dem Stand eines 25-Jährigen. Eines überaus gesunden 25-Jährigen, wenn ich das hinzufügen darf."

"Mein Körper, mein Körper! Und der Rest ist euch wohl egal?"

"Komm mir bloß nicht auf die Tour! Forschungen haben bewiesen, dass der Geist im Laufe der Zeit sogar noch aufnahmefähiger wird!"

"Körper und Geist funktionieren also perfekt. Und das genügt euch."

Kein Wunder, dass die Forschung an diesem Punkt stockt. Zugegeben, die Droge macht faktisch unsterblich. Kein Rezipient ist bisher an natürlichen Ursachen gestorben. Und doch ist keiner viel älter geworden als ich. Vielleicht muss man erst einmal in mein Alter kommen, um den Grund dafür zu sehen. Es ist nämlich ganz simpel.

"Körper und Geist. Was fehlt deiner Meinung nach noch?"

Ich blicke meinem Sohn ein letztes Mal in die Augen. Braune Augen, genau wie seine Mutter damals. Doch statt ihrer warmen Intelligenz sehe ich nur kalten Wissensdurst.

"Der Sinn."

Ich stecke meine Hände in meine Jackentasche und drehe mich um. Wortlos schließe ich die Tür hinter mir. Das Ticket in meiner rechten Tasche erinnert mich daran, dass ich noch einen warmen Mantel kaufen muss. Finnland ist sehr kühl um diese Jahreszeit.

Dienstag, November 06, 2007

Der Regenmacher

Ja, ich bin schuld dran, dass es derzeit regnet. Ich habe über Nacht mein Dachfenster im Auto offengelassen.

Gah.

Montag, November 05, 2007

Christopher Moore: Lamb

Nach rund siebentausend Empfehlungen habe ich es mir jetzt dann doch mal gegönnt: Das legendäre "Lamb" von C. Moore (im Deutschen "Die Bibel nach Biff").

Die Idee an sich ist phantastisch: 2.000 Jahre nach dem Tod Jesu wird sein engster Freund (der in der Bibel verschwiegen wird, weil er so peinlich war) wiedererweckt und soll ein neues Kapitel der Bibel schreiben, in dem er über die frühen Jahre des Heilands berichtet.

Soweit, so gut. Und Moore macht seine Sache zum Großteil auch wirklich solide bis sehr gut; leider scheitert er oft daran, dass er zwar ganz sicher ein ideenreicher Kerl und ein echt lustiger Typ ist, aber ganz sicher kein Erzähler. Und so gehen gute Ideen mitunter zwischen plumpen Zoten oder ganz einfach in schlechtem und zähen Stil unter.
Immerhin traut er sich, ein bissl schonungsloser als der liebe brave Herr Pratchett zu sein, der seine Zähne schon lang gegen einen Opa-Schaukelstuhl eingetauscht hat. Auch wenn der zugegeben einen Tick besser schreiben kann.

7 von 10 Punkte. Durchaus lesenswert, aber bitte kein Meisterwerk erwarten.